FAQ (Frequently Asked Questions) – Häufig gestellte Fragen
Hier beantworten wir einige häufig gestellte Fragen zum Thema „Schwertransport“.
Ab wann ist ein Transport ein Schwertransport?
Bei dem Wort Schwertransport denkt man zunächst an schwere Teile, wie Transformatoren oder Panzer, aber natürlich auch an leichte und große Teile, wie Aluminiumbehälter.
Die lademaßüberschreitenden Transporte nennen wir nur deswegen auch Schwertransport, weil einfach das Wort lademaßüberschreitender Transport zu sperrig ist.
Ein Schwertransport ist ein Transport, der die zulässigen Lademaße und/oder das zulässige Gewicht überschreitet und deswegen eine Ausnahmegenehmigung benötigt.
Dabei sind immer die gesamten Abmessungen des beladenen LKW gemeint, also nicht nur die Ladung alleine.
Zulässige Gesamtabmessungen und zulässiges Gesamtgewicht in Deutschland:
- 16,50 m Gesamtlänge für Sattelzüge bzw.
- 18,75 m Gesamtlänge für Motorwagen-Anhänger-Züge
- 2,55 m Gesamtbreite4,00 m Gesamthöhe
- 40 t Gesamtgewicht
In fast allen anderen europäischen Ländern gelten die gleichen oder ähnliche Abmessungen.
Welche Abmessungen ganz genau mit welchen Achslasten und Achsabständen zugelassen sind, können Sie nachlesen im VKS-Handbuch des internationalen Straßengüterverkehrs, herausgegeben von der Vereinigung der Deutschen Kraftwagenspediteure (www.vks-service.de). Dieses Handbuch ist allerdings gut 200 Seiten stark und keine leichte Bettlektüre.
Also immer dann, wenn Sie die vorgenannten Abmessungen überschreiten, benötigen Sie eine Genehmigung, natürlich für jedes Land eine eigene.
Einige Länder erteilen für größere Breiten und Gewichte sogenannte Dauergenehmigungen, mit denen auch größere Abmessungen und Gewichte befördert werden können. Solche Genehmigungen liegen uns vor.
Wir würden Ihnen gerne eine einfache Faustformal an die Hand geben, nach der Sie entscheiden können, wie groß Ihre Ware werden darf, ohne dass Sie ein Vermögen für den Transport bezahlen müssen.
Leider lässt die Vielzahl der Fahrzeuge, Warenarten und Relationen das nicht zu.
Die einfachste Formel ist deshalb: Fragen Sie die Spedition Otlinghaus!
Was ist teilbare Ladung? bzw. Was ist eine unteilbare Ladung?
Gesetz:
Allgemeine Verwaltungsvorschriften zur Straßenverkehrsordnung
Vwv zu §29 StVO Absatz IV auszugsweise:
„Eine Erlaubnis darf nur erteilt werden wenn eine unteilbare Ladung zu befördern ist oder mehrere einzelne Stücke zu befördern sind, die je für sich wegen ihrer Länge, Breite oder Höhe die Benutzung eines Spezialfahrzeugs erfordern; im letzten Fall dürfen aber das zulässige Gesamtgewicht und die zulässigen Achslasten nicht Überschritten werden (§ 34 StVZO). Unteilbar ist eine Ladung, wenn Ihre Zerlegung aus technischen Gründen unmöglich ist oder unzumutbare Kosten verursachen würde.“
Grundsätzlich will der Gesetzgeber, dass Genehmigungen für die Sondernutzung der Straße nur dann erteilt werden, wenn sie auch wirklich erforderlich sind. Damit soll verhindert werden, dass aus normalen Transporten durch Zusammenladung Schwertransporte entstehen.
Beispiel:
Für 1 Werkzeug 3,00 x 2,00 x 1,00 m mit 40 t Stückgewicht wird eine Genehmigung erteilt.
Für 2 Werkzeuge je 3,00 x 2,00 x 1,00 m mit je 20 t Stückgewicht wird keine Genehmigung erteilt, weil das mit zwei genehmigungsfreien Transporten ebenso abgewickelt werden könnte.
Dasselbe gilt nicht nur für das Gewicht, sondern auch für die Sondertransport-Abmessungen.
Beispiel:
ein Rohr/Silo etc.
13,60 x 3,00 x 3,00 m mit 5 t
ist problemlos möglich, aber
zwei Rohre/Silos etc.
13,60 x 1,50 x 1,50 m mit je 2 t
nebeneinander sind verboten.
Es finden sich ein paar Ausnahmen in dem Gesetz, so dürfen die Kontergewichte von Mobilkränen unter bestimmten Voraussetzungen zusammengeladen werden. Bei Baumaschinen dürfen unter bestimmten Voraussetzungen kleinere Zubehörteile (z.B. eine Baggerschaufel) mitgenommen werden. Bei Mähdreschern das Mähwerk, zusammen mit dem Grundgerät und ähnliches.
Diese Gesetzgebung zu Spezialtransporten findet sich in mehr oder weniger strenger Auslegung in allen europäischen Ländern.
Aktueller Hinweis (Juni 2010):
In der Vergangenheit haben viele Behörden die Verladung von Schwerstücken und Großcolli auf OT-Containern und Flat-Racks erlaubt bzw. geduldet.
Wie einem Schreiben des Bremer Senats zu entnehmen ist, soll das künftig nicht mehr gestattet werden. Es kann natürlich sein, dass sich die anderen Bundesländer dieser Auffassung nicht anschließen. Im Moment müssen wir allerdings davon ausgehen, dass diese Transporte nur ohne Container bzw. Flat-Rack durchgeführt werden dürfen.
Weitere Informationen: Schreiben des Bremer Senats (PDF, 506kB)
Was sind die größten Abmessungen und Gewichte, die auf der Straße bewegt werden können?
Eine oft zu Schwertransporten gestellte Frage, auf die es leider keine Antwort gibt.
Denn das ist von der Strecke, den Gesamtabmessungen des Fahrzeugs im beladenen
Zustand, dem Gesamtgewicht und den Achslasten abhängig.
Beispiel:
Ein Pressenkopfstück 6,00 x 4,00 x 3,40 m mit 80 t werden sie in Deutschland in aller Regel transportieren können.
Nach Polen werden Sie diesen Transport wahrscheinlich nicht, oder nur zu sehr wenigen Orten durchführen können.
Das genau gleiche Teil, aber statt 3,40 m Höhe, 3,80 m Höhe werden Sie auch in Deutschland nur unter Schwierigkeiten transportieren können, weil Sie dann eine viele größere und schwerere Fahrzeugkombination einsetzen müssen.
Als grober Richtwert soll gelten: Sie erreichen die Grenze der Durchführbarkeit für Schwerlasttransporte in Deutschland bei folgenden Gesamtabmessungen (Fahrzeug mit Ladung):
Gesamtlänge: 35,00 m
Gesamtbreite: 4,50 m
Gesamthöhe: 4,40 m
Gesamtgewicht: 120 t
ohne Gewähr!
Wie im Fernsehen gesehen werden kann, ist oft noch viel mehr möglich.
(Die Schwerguttransporte, die nicht machbar waren, können auch schlecht gezeigt werden.)
Manches davon übersteigt die Grenzen unserer Möglichkeiten.
Wie sieht eine Kesselbrücke aus?
Fotostory –
Wie sieht eine Kesselbrücke aus?
Schwertransport-Beispiel: Verladung einer Kiste
12,00 m lang x 3,85 m breit x 4,20 m hoch – 46 t schwer
Innenbreite: ca. 2.20 m
Außenbreite: ca. 3,00 m
Ausweitung: 3,84 m (12,60 x 3,85 x 4,20)
Hier wird die Kesselbrücke hydraulisch verbreitert auf die erforderliche Innenbreite von 3,85 m.
Achten Sie auf die vier unscheinbaren Holzklötze, die werden noch wichtig.
Nun kann die Verladung beginnen.
Die Kiste wird präzise zwischen die Träger der Kesselbrücke auf die schmale Trafoleiste gesetzt.
Und wie kriegen wir den Gurt da jetzt raus?
Die Kiste steht auf den vorher erwähnten Holzklötzen.
Die Kiste wird mit Hilfe der Hydraulik angehoben und die Klötze werden herausgezogen.
Zuletzt noch die Ladung sichern und schon kann’s los gehen mit dem Schwertransport.
Fragen Sie Ihr spezifisches Spezialtransport-Problem an.
Gerne sagen wir Ihnen, ob wir es lösen können.
Ihre Spedition Otlinghaus